Im zweiten Schritt war festzustellen, welche Kaninchenrassen vor 1949 von den deutschen Kaninchenzuchtverbänden anerkannt waren. Dies gestaltete sich insofern schwierig, weil
keine zentrale Archive vorhanden sind, wo man entsprechende Unterlagen einsehen und auswerten kann.
Durch freundliche Mithilfe der Züchterfreunde Bernhard Pickert, Berlin, und Adolf Kaiser, Glauburg, denen ich an dieser Stelle ausdrücklich und sehr gern für ihre Unterstützung
danke, konnten folgende Aufzeichnungen für die weitere thematische Vorgehensweise zu Rate gezogen werden:
- Wahls Taschenkalender für Kaninchenzüchter, Ausgabe 1943
- Bewertungsbestimmungen des Zentralverbandes Deutscher
Kaninchenzüchter der westlichen Zonen (ZDK), Ausgabe 1948
- Bewertungsbestimmungen des Bundes Deutscher Kaninchenzüchter
e.V. (BDK), Hannover, Ausgabe 1948
- Bewertungsbestimmungen der Fachabteilung Kaninchenzüchter im
Zentralverband der Kleintierzüchter e.V. (ZKz), Berlin, Ausgabe 1948
Auf Grund der Nachkriegswirren und der Tatsache, dass Deutschland in vier Zonen geteilt wurde, bezieht sich der unter 1.) aufgeführte Taschenkalender auf die Situation des
damaligen Deutschen Reiches vor 1945, die unter 2.+3.) aufgeführten Bewertungsbestimmungen auf die Situation in den Westzonen und die unter 4.) aufgeführten auf die Situation in
der damaligen Ostzone.
Weiterhin ist anzuführen, dass seitens des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter von 1938 bis 1945 keine Änderungen im Rassenspiegel im Bereich der zugelassenen
Kaninchenrassen durchgeführt wurden. Dies geschah erst 1948 wie oben erwähnt durch den ZKz und den BDK.
Hieraus ergibt sich im Vergleich folgendes Bild für die vor 1949 in Deutschland vorhandenen und gezüchteten Kaninchenrassen, wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist.
Die Kaninchenrassen, die 1953 im ersten deutschen Einheitsstandard gelistet wurden, sind bis auf die Fuchskaninchen identisch mit den Rassen, die vor 1949 registriert waren.